03.02.2013

#muckcelebrate.

Schweigend und leicht amüsiert betrachte ich das Chaos, welches wir veranstaltet haben. Nicht nur, dass kleine Mohrrübenreste auf dem Boden verstreit liegen, nein auch noch 20 weitere Dreikorntoastscheiben liegen zerkleinert überall rum und du sitzt mittendrin, deine Arme über dem Kopf verschrenkt vor Angst, du würdest noch mehr abbekommen. "Hör auf, M. Hör auf, bitte hör auf." schreist du mich an. Ich nehme deine Hand und ziehe dich nach oben. Eine kurze Umarmung folgt. "Ich würde sagen, ich habe gewonnen." grinse ich und versuche dich noch einmal gegen die Tür zu schmeissen. "Jetzt erst recht! Ach naja, hast du ja wenigstens einen Grund noch einmal die Wohnung zu saugen!" Du schaust mir nur an. Ich weiss nicht, ob dein Gesicht jetzt positiv oder negativ zu verstehen ist, du drehst dich um und schnappst dir den Staubsauger. Als du mich wieder anschaust, lächelst du, wie immer irgendwie, was mich wenigstens ein bisschen von dem Gedanken ablenkt, dass du in circa 15 Minuten weg sein wirst. 120 Kilometer. Zum Glück weiß ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es letztendlich doch über 700 sein werden. Als du fertig bist, klingelt es schon an der Tür. Erschrocken drehe ich mich um, da steht doch schon der Ex deiner Mum in der Tür, umarmt dich, umarmt mich, geht in dein Zimmer, schaut sich dein Bett an, dein und A's gesamtes Zimmer. "Das Bett hast du also doch noch nicht mal abgezogen?" - "Doch! Das hat M schon gemacht!" antwortest du. Geschätze 600 Sekunden später stehen wir vor der Tür. Das Auto, in das du gleich einsteigen wirst, steht vor uns. Du umarmst mich, wie du es immer tust. Hälst fest. Ich will dich wegdrücken, weil es die Sache nur allgemein schlimmer machen würde. "Nicht loslassen!" bittest du mich leise. Ich nehme deine Hände und streife sie weg. Du schaust nur und steigst ein. Weiterlaufen, einfach gehen. Damit wird es vielleicht besser, erträglicher. 

Ein letztes mal drücke ich deine Hand und küsse dich, wie immer entfährt mir gleich danach ein Grinsen, welches du schon längst gewohnt sein musst. "Tschüss" hauche ich dir in dein Ohr "Danke für's bringen!". Ich steige mit meinem Zeugnis aus der Bahn aus, winke dir noch einmal und versuche verzweifelt ein 'Ich liebe dich' zu mimen. 

Als ich auf Papa warte, der jetzt um 16:30 Uhr kurzfristig, obwohl ich doch 17:45 schon zu A muss, noch einkaufen will, merke ich, dass ich eigentlich nur wenig Bock auf's feiern habe. Danach, endlich Zuhause angekommen, bügel ich das Tshirt, ziehe die schwarzen Strumpfhosen übereinander und den weiß-schwarzen-Rock an. Schnell noch den Muttizettel ausgedruckt und auf's Fahrrad. Mein iPhone spielt Dauerschleife Rihanna und daran ist sie Schuld. 

Als ich deine SMS lese, überkommt mich ein kleiner Schauer. Du willst mich bestimmt verarschen. Nicht dein Ernst, oder? Ich muss erstmal stehen bleiben, um zu realisieren, dass du wirklich grad geschrieben hast, dass du MORGEN FRÜH nach Österreich fährst. Mit deiner Mum, so als ganz tolle Überraschung, dabei hast du noch davon geredet, dass du mich besuchen würdest. Dass du das schaffst. Gut, fahr. Geh einfach.

Na dann, Prost. Auf nen 'tollen' Abend. Jetzt lohnt es sich wenigstens zu feiern, zu vergessen.







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