# trente-six.

Endlich laufen wir vom Weihnachtsmarkt zurück. Ich stecke meine Hände in die Taschen meiner Hose. Es ist so unglaublich kalt, weil ich ja leider nur meine blaue Trainingsjacke angezogen habe und kurze Socken anhabe. Meine Füße merke ich schon gar nichtmehr, so kalt ist es. Von irgendwo her kriege ich Handschuhe in die Hand gedrückt und ziehe sie dankend an. Ein beiläufiger Kommentar von meiner Mum, dass ich rote Wangen habe, bringt mich zum lächeln und ich denke einen kurzen Moment an S, wie sie vor fast 2 Jahren immer ankam und mir mit ihren roten Wangen ein Lächeln schenkte. Wie sich alles verändert hat, wie sich unsere damalige Freundschaft entwickelt hat und wieviel sie mir bedeutet hat. Viel mehr, wie ich sie verletzt habe und wie es nach und nach in die Brüche gegangen ist. Sie hat mir soviel bedeutet, so verdammt viel. Jetzt lebt sie ihr Leben und ich lebe meins. Weist du noch? Nikolaus? Du warst in der Schokoladenfabrik und hast mich Abend angeschrieben, weil uns beiden langweilig war. Du fehlst mir manchmal. Irgendwann, irgendwie, irgendwo. 5 Minuten später sitze ich doch wieder an irgendeinem Stand mit einem Kakao inklusive Schlagsahne und einem Glühwein da. "M? Wollen wir noch Riesenrad fahren?" fragt mich meine Oma. "Oh ja, ich möchte fahren." Wieder exakt 14 Minuten später sitze ich in einer roten Gondel ganz oben auf dem Riesenrad. Toller Blick auf diese kleine Großstadt. Meine Mum und mein Opa winken mir von unten, ich winke zurück und lächel ihnen zu, obwohl ich weiß, dass sie es eh nicht sehen werden. Ich stecke die Kopfhörer in die Ohren und höre "Smile". Auf der Rückfahrt nachhause versinke ich in Tagträumen und schließe meine Augen. Papas Stimme weckt mich. "Die kommen jetzt bestimmt aus dem Kino!" sagt er und zeigt mit dem Finger auf eine Familie. "Woher weist du das?" frage ich ihn. "Wo sollen die denn sonst herkommen? Vom Dönermann?" fragt er amüsiert. Ich schenke ihm auch ein Lächeln und schließe wieder meine Augen.

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